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Wir besiegen Blutkrebs: DKMS informiert Elbmarschen-Schüler

Veröffentlicht ⋗ 11.10.2021

Von ⋗ Tanja Zimmer

Stäbchen rein, Spender sein: Unter diesem Motto fand zum insgesamt dritten Mal eine Informations- und Registrierungsveranstaltung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) an der Elbmarschen-Schule in Drochtersen statt. Alle Schülerinnen der 10. bis 13. Jahrgänge kamen in mehreren Gruppen in der Mensa zusammen, um dort von Projektleiterin Viola Triebel begrüßt und per Live-Onlinevortrag durch DKMS-Mitarbeiterin Kirsten Heller informiert zu werden. Die Expertin erläuterte zunächst, was Blutkrebs ist, und gab an, dass „Stammzellen immens wichtig für die Versorgung des Körpers mit den Blutbestandteilen“ sind. Ist dieser Prozess gestört, benötigt der Betroffene neue Stammzellen. Aktuell jedoch fände noch immer jeder zehnte Patient keinen Spender, denn der sogenannte „Fingerabdruck“ der Zelle müsse möglichst zu 100 Prozent identisch sein, damit es nicht zu Abstoßungsreaktionen des Körpers komme. Zunächst werde die Familie des Erkrankten geprüft, danach erfolge die Spendersuche weltweit. „Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, so Heller. „Für manche Patienten gibt es nur einen einzigen genetischen Zwilling weltweit.“ Umso wichtiger sei jeder einzelne, der sich bei der DKMS registrieren lässt. Die Voraussetzungen dafür sind überschaubar: Man sollte grundsätzlich gesund und mindestens 17 Jahre alt sein sowie einen BMI von 40 nicht überschreiten. Einen Erfahrungsbericht aus Spendersicht steuerte Laura Pfeiffer – ebenfalls per Onlinekonferenz zugeschaltet – bei. Sie berichtete von ihrer eigenen Spende im Jahr 2019, vom Ablauf der Stammzellenentnahme und von dem guten Gefühl danach: „Dadurch, dass ich 5 Stunden dort lag, konnte ein Mensch zuhause Weihnachten bei seiner Familie verbringen.“ Heute sei der Patient, den sie inzwischen sogar persönlich kennengelernt hat, dank ihrer Spende wieder gesund.
Auch an der Elbmarschen-Schule sind in den letzten zwei Jahren bereits zwei Registrierte – inzwischen ehemalige – Schüler*innen zu aktiven Spendern geworden. Und zahlreiche Jüngere wollen es ihnen nachtun: Nach dem Vortrag strömten sehr viele Schüler*innen zu den Schulsanitätern, die Fragen beantworteten und die Interessenten mit den nötigen Anmeldeformularen und Stäbchen versorgten. Aufgrund der Corona-Situation durften die Wagenschleimhautabstriche dieses Mal nicht in der Schule entnommen werden. Stattdessen gab es eine Mappe mit allem Nötigen für Zuhause für alle Interessierten ab 17 Jahren. „Ich bin jung und gesund, ich kann anderen Menschen helfen“, so Fenja Jacques (18). Sie sehe es als gesellschaftliche Pflicht an, anderen Menschen zu helfen, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Eine ganz persönliche Motivation steckt bei Angelo Groth (19) hinter seiner Registrierung: „Mein Großvater ist schon vor meiner Geburt an Blutkrebs gestorben. Ich sehe das hier als Chance, jemandem dieses Schicksal zu ersparen“.

Organisiert wurde der Vormittag von Lehrerin und Projektleiterin Viola Triebel und ihren Schulsanitätern. Sie begleiteten nicht nur die Veranstaltung, sondern buken am Vortag in der Schulküche 180 Muffins, die bereits in der ersten Pause restlos ausverkauft waren. Die Einnahmen kommen vollständig der DKMS zugute.


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